Blieskastel verspargelt den Bliesgau

Sanfthügelige Landschaft adé: Die Blieskasteler Bürgermeisterin und der CDU/Grüne dominierte Stadtrat haben auf ganzer Linie versagt. EnBW baut in Kürze drei Windenergieanlagen auf dem Renkersberg in Blieskastel-Webenheim.

Damit ist ein erster Schritt getan, aus dem von der UNESCO anerkannten Biospährenreservat Bliesgau eine Energiewirtschaftszone zu machen, deren landschaftliche Attraktivität vom hässlichen Blickfang Windräder für Generationen zerstört wird.

Am meisten betroffen sind nicht etwa die Webenheimer, sondern die Anwohner von Blieskastel-Mitte mit Blickrichtung Webenheim, die jetzt auf 146 Meter hohe Windkraftanlagen schauen. Von Webenheim aus wird man die Anlagen nur sehen können, wenn man auf dem Renkersberg spazieren geht.

Ob die UNESCO Anerkennung erhalten bleibt, darf bezweifelt werden. Wird sie aberkannt, ist dies nicht nur ein enormer Schaden für Blieskastel, sondern die touristische Zukunft der ganzen Region wird nachhaltig geschädigt.

Die Grünen, die gebetsmühlenartig den Bau von Atomkraftwerken heraufbeschwören, sollten in Blieskastel keine Windräder errichtet werden, freuen sich und „Liken“ die Nachricht der Bürgermeisterin, welche diese auf den letzten Drücker veröffentlicht hat. In wenigen Wochen soll bereits mit dem Bau begonnen werden. Die angepriesene Transparenz der Verwaltung – Fehlanzeige. Transparenz kommt nicht dadurch, dass man 17.000 Euro ohne Ausschreibung für eine neue Internetseite ausgibt und nach Gutdünken Aufträge verteilt, sondern durch den Inhalt einer solchen Seite. Aber mit Informationen hält man sich seitens Verwaltung und CDU/Grünen Mehrheit eher bedeckt.

Der erzeugte Strom wird übrigens nicht in Blieskastel, sondern in Zweibrücken verbraucht. Die Leitungen speisen ihn in das Netz der Stadtwerke Zweibrücken. Eine Beteiligung der Stadtwerke Blieskastel ist nicht angedacht, ebensowenig sind Steuereinnahmen in Aussicht, denn Betreiber ist die EnBW, ein Energiekonzern in Baden-Württemberg, dessen Gewinne vornehmlich Aktionäre des Unternehmens einstreichen.

Somit trägt Blieskastel letztlich dazu bei, dass Arm und Reich weiter auseinandergehen und, statt einer regionalen Entwicklung, das Großkapital weiter ausgebaut wird.

Der Grund, warum die Anlagen jetzt schon gebaut werden, ist, dass die Stadtverwaltung und der Stadtrat nicht in der Lage waren, rechtzeitig einen rechtswirksamen Flächennutzungsplan aufzustellen (dafür waren Jahre Zeit), wodurch das CDU-geführte LUA eine Baugenehmigung an der Stadt vorbei erteilte.

Die eingereichte Klage hatte dann keine Aussicht auf Erfolg; diese wurde zurückgenommen, nachdem die Bürgermeisterin die Chancenlosigkeit aufgrund eines Hinweises des Gerichts eingesehen hatte. Selbstverständlich waren bis dahin schon Kosten im fünfstelligen Bereich angefallen, deren genaue Höhe bisher aber verschwiegen wird.