Verpasst Blieskastel die Chance auf Glasfaser?

Glasfaserausbau – schnelles Internet für Blieskastel

Seit Anfang Oktober vermarktet die Deutsche Glaserfaser Wholesale GmbH im Rahmen einer „Vorerkundung“ Glasfaseranschlüsse in Blieskastel.

Internetzugänge wurden bisher über Kupferkabel (Telefonanschluss), Antennenkabel (TV-Anschluss) oder in einigen Gebieten per WLAN (Funk) angeboten.

Da diese konventionellen Anschlüsse in der Geschwindigkeit begrenzt und für die Zukunft nicht geeignet sind, ist eine Umrüstung auf Glasfaserleitungen wichtig.

Den aktuellen Stand der Vorerkundung kann man unter diesem Link nachsehen.

Glasfaser hat eine Reihe von Vorteilen

  • Energieeinsparung, da die Datenübertragung per Licht für die Übertragung selbst keine Energieverluste mit sich bringt
  • Höhere Datenraten (vor allem beim Upload, welcher bei Videokonferenzen, Schulungen und Online-Arbeit benötigt wird).
  • Direktanbindung jedes Haushaltes an den Verteilknoten – damit gleich hohe Geschwindigkeit für alle, unabhängig vom Abstand zum nächsten Verteilerkasten
  • Keine Verlangsamung, wenn andere gleichzeitig im Internet surfen

Warum wird eine 33% Quote verlangt?

Der Anbieter beginnt mit dem Ausbau, wenn bis Anfang Dezember 33% der Haushalten einen Anschluss beauftragt haben. Der Grund ist, dass der finanzielle und technische Aufwand sehr hoch ist. Glasfaser muss unterirdisch verlegt werden (meist unter dem Bürgersteig, ca. 30 cm tief). Das lohnt sich nur, wenn eine gewisse Anzahl an Leitungen verlegt werden kann. Damit man nachträglich ohne Bauarbeiten weitere Haushalte anschließen kann, muss für jeden Haushalt ein Kabel verlegt werden. Bestellen zu wenige Haushalte, ist das für das Unternehmen ein Verlustgeschäft. In dem Fall würde es keinen Ausbau geben.

Stand heute (1.11.2022) haben sich 16% der Haushalte für einen Anschluss entschieden. Bis Anfang Dezember müssten es 33% sein, damit der Ausbau in Angriff genommen wird.

Welche Nachteile oder Probleme bringt die Verlegung mit sich?

Es wäre unehrlich zu behaupten, dass alles „ohne Probleme“ verlaufen wird. Daher an der Stelle ganz offen:

Da das Kabel neu verlegt werden muss, müssen die Bürgersteige geöffnet und die Leitung unterirdisch verlegt werden. Das übernehmen i.d.R. Subunternehmer, da die Deutsche Glasfaser selbst kein Tiefbauunternehmen ist. Auch die Anschlüsse für die Haushalte müssen verlegt werden. Sprich: Es wird eine Weile Lärm, Baustellen, eventuell Verkehrsbehinderungen geben. Und ganz sicher wird nicht alles perfekt verlaufen, d.h. es ist auch mit Schwierigkeiten zu rechnen. Als Stadtrat für die FDP werde ich (Ralf Armbrüster) mich persönlich dafür einsetzen, dass das Bauamt bzw. die Stadtverwaltung bei Problemen unterstützt, so dass die Einschränkungen möglichst minimal werden.

Kann man nicht einfach warten, bis ein anderer Anbieter Glasfaser ausbaut?

In Blieskastel ist es so, dass sich bislang sonst kein anderer Anbieter für den Ausbau interessiert hat. Blieskastel ist eine Flächenstadt. Wir haben überwiegend Einfamilienhäuser. Das bedeutet: Jeder einzelne Haushalt braucht einen eigenen Anschluss und eine eigene Leitung. In Großstädten ist der Bauaufwand dagegen viel geringer. Scheitert das Projekt der Deutschen Glasfaser am Interesse der Bürgerinnen und Bürger, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der nächste Anbieter ein weiteres Angebot erstellt. Die Planung und die Vorerkundung sind bereits ein hoher finanzielle Aufwand. Andere Anbieter werden sich sehr wahrscheinlich zunächst um andere Regionen bemühen, bevor man in eine Stadt investiert, die kein oder deutlich zu wenig Interesse gezeigt hat.