Corona und die weitere Entwicklung

Stellungnahme von Karl-Heinz Wolf, Mitglied des Blieskasteler Stadtrats (FDP / Freie Fraktion)

Die sehr einschränkenden Maßnahmen, die die Ausbreitung des Coronavirus abflachen sollen, belasten vor allem kleine Selbständige und mittlere Unternehmen. Die Maßnahmen gelten bis zum 19. April 2020. Wie es danach weitergeht, darüber will sich die Politik nicht auslassen.

Es geht zunächst nicht um konkrete Öffnungsmaßnahmen, allerdings erwarte ich schon lange eine klare Richtung. Dabei ist die notwendige Richtung aus logischer Herleitung jedem von uns möglich.

Es gibt auf absehbare Zeit keinen Impfstoff und keine Therapie.
Das Virus wird daher zwischen 60% bis 70% aller Deutschen befallen.
Die Ausbreitung wird erst dann zu stoppen sein, wenn 60% bis 70% den Virus ausgetragen haben und entsprechend immunisiert sind.
Personen, die den Virus ausgetragen haben und immunisiert sind, werden nicht mehr vom Corona Virus befallen und tragen den Virus auch nicht weiter.

Hieraus ergeben sich eindeutige Schlüsse:

Alle Maßnahmen werden nicht verhindern, dass der Virus sich weiter ausbreitet, bis es zu der vorgenannten natürlichen Grenze kommt. Es werden daher weiterhin stärker Erkrankte zu melden sein und es wird bedauerlicherweise auch zu weiteren Todesfällen kommen.

Viele werden sich noch anstecken, aber auch immun gegen das Virus werden. Welche Personen immun sind, lässt sich nur durch Tests nachweisen. Es ist daher nicht verständlich, warum nicht wesentlich mehr Tests angeboten werden.

Eine Öffnung der Maßnahmen wird unumgänglich sein. Einzige Richtgröße dabei kann nur die Kapazität der medizinischen Versorgung sein. Die Öffnung muss aber stattfinden, damit sich genügend Personen infizieren und immun werden. Rigorose Abschottungsmaßnahmen verhindern, dass sich das Virus weiter ausbreitet und schieben nur den nicht vermeidbaren Ansteckungsprozess weiter hinaus.
Viele Personen werden in ebenfalls exponentieller Weise gegen das Virus immunisiert. Diese Personen stellen keine Gefahr mehr dar für die Umwelt. Diese Personen könnten auch unbeschränkt arbeiten, einkaufen, in Restaurants essen gehen, verreisen. Sie stecken sich selbst nicht mehr an und stellen auch keine Gefahr für Menschen dar, die noch nicht infiziert sind. Es ist daher wichtig, flächendeckend Tests durchzuführen, um diese Personen zu identifizieren.

Damit können und müssen die rigorosen Maßnahmen laufend und zunehmend abgeschafft werden und zwar aus medizinischer Sicht.

Damit parallel kann sich auch die Wirtschaft wieder erholen. Personen, die nachweislich immunisiert sind, können sich unbeschränkt bewegen. Immer weniger Menschen sind in der Gefahr, auf Personen zu treffen, die den Virus übertragen können. Die Ausbreitung wird sich automatisch verringern, je mehr Menschen sich infiziert haben.

Daher sind Öffnungen der einschränkenden Maßnahmen bis zu dem Grad durchzuführen, bis zu dem das Gesundheitssystem nicht überlastet wird.
Eine Orientierung nur an Todesfällen ist nicht gerechtfertigt. Es werden weiterhin leider Menschen an dem Virus sterben oder an schon bestehenden gesundheitlichen Belastungen, die durch das Virus noch verstärkt werden. Ausgeschlossen werden muss aber, dass Menschen sterben, weil sie nicht ausreichend medizinisch versorgt werden können.

Daher ist von der Politik zu fordern:

  • Dieses logische Szenario endlich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
  • Mutig die notwendigen Schritte zur Öffnung einzuleiten auf einer kalkulierten noch akzeptierten Anzahl von Todesfällen, die leider systembedingt noch auftreten werden.
  • Umfassende Tests umzusetzen, um den Menschen die Ungewissheit zu nehmen, ob sie noch an dem Virus erkranken können oder bereits immunisiert sind.

Die ist meine persönliche Ansicht. Sollte ich mich sachlich irren, weil die von mir aufgeführten Prämissen nicht korrekt sind, bitte ich mir dies mitzuteilen.

Blieskastel, den 8.4.2020
Karl-Heinz Wolf