FDP kritisiert die Abschaffung des Altstadtfestes

„Ein neues Konzept“ will die Blieskasteler Bürgermeisterin und ihr „Kreativteam“ auf die Beine stellen – und deshalb beendet Faber-Wegener nach 40 Jahren das Altstadtfest und initiiert ein neues Fest. So bedeutungslos wie dessen Name („Franz“) wird auch das Fest für Blieskastel und die Region sein – denn mit dem Namen „Franz“ identifiziert sich in Blieskastel niemand.

Ein neues Konzept hätte man stattdessen beim Blieskasteler Altstadtfest zur Anwendung bringen können. Verbesserungsbedarf, insbesondere bei der Bereitstellung der notwendigen hygienischen Einrichtungen, bestand auf jeden Fall. Genau diese Veränderungen beim Altstadtfest anzuwenden, hätte das Fest aufgewertet und es wieder attraktiver gemacht. Man hätte den Namen der Stadt als Bestandteil der Bezeichnung beibehalten und ansonsten schrittweise neue Konzepte einbringen können. Stattdessen ändert man den Namen des Festes und bricht eine 40-jährige Tradition. Warum musste ein neuer Name für das Fest her, um eine Veränderung zu bringen?

Selbstverständlich werden auch bei einem solchen Fest Besucher kommen – aber die Wirkung des Festes auf Blieskastel als Stadt ist gleich Null.

Faber-Wegener trifft aber damit nicht nur aus diesem Grund schlechte Entscheidungen für die Stadt. Gleichermaßen verzettelt sich die Bürgermeisterin in Initiativen und nutzlosen Ideen, statt der Stadt ein überregional bekanntes „Markenimage“ zu geben. Blieskastel zeichnet zwei Schwerpunkte aus: Erstens ist der barocke Charakter Anziehungspunkt für Touristen weit über die Region hinaus. Und zweitens bietet die Biosphäre und die UNESCO Anerkennung Chancen, die Region und damit auch die Stadt Blieskastel als Biosphärenstadt weitläufig bekannt zu machen.

„Statt Kräfte und Aufmerksamkeit zu konzentrieren, werden jedoch schon seit Jahren ständig neue sinnlose Konzepte ausgerollt“, kommentiert Ralf Armbrüster, Vorsitzender der FDP in Blieskastel, die Entwicklung. So mag die „Fair Trade Stadt“ für einige Händler und bestimmte Käuferschichten interessant sein, hat aber für die Stadtentwicklung überhaupt gar keine Relevanz. Außerdem ist es eine einseitige Wirtschaftsförderung, die Faber Wegener an anderer Stelle bereits abgelehnt hat. „Citta Slow“ produziert außer über 50.000 Euro Lizenzkosten nur für die Nutzung des Logos keinen Mehrwert für die Stadt. Und ob eine Städtepartnerschaft mit einer italienischen Provinzstadt den Bürgerinnen und Bürgerin oder der Stadt selbst hilft, ist auch schwer zweifelhaft.
Stattdessen positioniert sich inzwischen St. Ingbert als nachhaltige Stadt und vor allem als Biosphärenstadt – an Blieskastel scheint die Biosphäre vorbei zu gehen. Jedenfalls sind seitens der Verwaltung kaum Bemühungen zu erkennen, diese historische Chance zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger zu nutzen.

In Sankt Ingbert käme man nie auf die Idee, das Ingobertusfest in „Hinz oder Kunz oder sonstwas“ umzubenennen, nur weil man es -wie in Blieskastel- mangels Ideenlosigkeit jahrelang versäumt hat, das Fest attraktiver zu machen. Der Name steht für die Stadt und an diesem hält man dort auch fest – alles andere wäre nur dumm.